12.04.2021: Stadtmuseum unterstützt Wissenschaft

Stadtmuseum Hofgeismar unterstützt die Wissenschaft mit über 2000 weitergeleiteten Judaica-Veröffentlichungen 

Ob Zeitungsartikel oder wissenschaftliche Monographie, ob Aufsatz, Lexikonartikel oder biographische Aufzeichnungen – das Stadtmuseum Hofgeismar hat sie alle recherchiert und gesammelt. Insgesamt 2026 Titel zur Kultur- und Sozialgeschichte der nordhessischen Juden konnte nun Dr. Michael Dorhs, Leiter der Judaica-Abteilung des Stadtmuseums, der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Wiesbaden) zur Einarbeitung in eine entsprechende Datenbank zur Verfügung stellen. 

„Seit 38 Jahren ist es eines der Anliegen des Hofgeismarer Museums, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Beitrag der jüdischen Bevölkerung zur Gesamtgeschichte der Region Hofgeismar-Kassel-Wolfhagen zu fördern. Dazu gehört auch das Aufspüren längst vergessener oder von den Nazis vernichtet geglaubter Literatur zum Thema“, betonte Dorhs. 

Erstmals 1985 publizierte er in dem von Helmut Burmeister und ihm herausgegebenem Aufsatzband „Fremde im eigenen Land“ eine „Bibliographia Judaica Casselana“ mit damals erst 162 Nummern. Vier Jahre später erschien dann unter dem Titel „Verbrannte Geschichte“ ein bereits 971 Titel umfassendes Schrifttumsverzeichnis – das erste seiner Art in Hessen!

„Dass sich seitdem die Anzahl der einschlägigen Veröffentlichungen mehr als verdoppelt hat, belegt die Richtigkeit unseres Ansatzes, über das nordhessische Landjudentum literaturgestützt und faktenbasiert informieren zu wollen“, zeigte sich Museumsleiter Helmut Burmeister überzeugt. Dazu hat das Stadtmuseum durch die Vorlage von inzwischen 10 eigenen Judaica-Buchpublikationen und zahlreichen Aufsätzen auch einen eigenen Beitrag geleistet. 

Besonders freuen sich Burmeister und Dorhs darüber, dass sich unter den mehr als 1000 neu recherchierten Titeln etliche Autorinnen und Autoren befinden, deren Arbeiten unter Nutzung oder in Zusammenarbeit mit der Bibliothek und dem Archiv der Hofgeismarer Judaica-Abteilung entstanden sind. Die von Dr. Michael Dorhs auch weiterhin fortgeschriebene Bibliographie soll zukünftig online allen interessierten Forschern, aber auch Lehrkräften und Schülern zugänglich gemacht werden.