16.09.2022 Unverhofft kommt oft

Unverhofft kommt oft

 

Eine wertvolle Ergänzung erfuhr in diesen Tagen die Judaica-Bibliothek des Stadtmuseums Hofgeismar. Durch die eigene jahrelange Sammlung des Museums und durch den Nachlass der früh und plötzlich verstorbenen Mechthild Jahn besaß die Abteilung zur jüdischen Geschichte bereits eine breite Referenzbibliothek; die Dubletten wurden leihweise abgegeben an das Sara-Nussbaum-Zentrum in Kassel.

Umso überraschender war es jetzt für die Museumsmitarbeiterin Ute Kunold, dass unter den in vier großen Kisten gestapelten neuen Judaica-Bänden nur ganze zwölf Dubletten im Vergleich zum Bestand waren. Diese Ergänzung der Bibliothek wurde dem Museum übergeben durch Harald Spieß im Namen seiner im vorherigen Monat verstorbenen Schwester Reinhild Spieß (1945 – 2022). Die in Grebenstein wohnhafte Frau war historisch in höchstem Maße interessiert, mit deutlichem Schwerpunkt bei der Geschichte des Vorderen Orients und seiner Menschen. Sie hatte einst Archäologie und Ethnologie studiert und Ausgrabungen in Syrien und der Türkei geleitet. Dem türkischen Staat zum Beispiel hinterließ sie sagenhafte 1,5 Tonnen Literatur.

Zusammen mit den bereits vorhanden gewesenen Bänden verfügt das Stadtmuseum Hofgeismar durch den „Nachlass Spieß“ über eine der umfangreichsten Judaica-Bibliotheken in Deutschland überhaupt. Diese soll in Zukunft über das Internet allgemein zugänglich gemacht werden.                                                                                                                           (ur)