Neues zu Salomon Schadewitz
Das internationale Netz vergisst nie etwas, warnt man heute manchen, der gar zu gern eingestellte Fotos, Texte usw. wieder löschen möchte. Tatsächlich aber greift das Netz auch vor seine eigentliche Entstehungszeit zurück, man findet Fakten der Vergangenheit, tausende Jahre zuvor, so als hätten sie sich selbst dort präsentiert.
Im Jahr 2002 legte der Hofgeismarer Museumsleiter Helmut Burmeister mit „Salomon Schadewitz, Buchtrücker“ die Leben- und Druckwerke eines Hofgeismarer Buchherstellers vor circa 350 Jahren nachzeichnete und viel neuere Forschung einbrachte. Eine fällig gewordene Prüfung der Daten aus 2002 brachte jetzt Überraschendes, denn plötzlich gab es neue Seiten zu Schadewitz durch eine finnische Ahnenforscher-Gemeinde („Geni“). Diese kennt einen Matthias Schadewitz, einen schwedischen Kornett (Feldwebel), geboren 1610, Sohn von Hartwig Schadewitz, dem vermutlichen Vater auch von Salomon. Er war wohl durch die Wirren des 30-jährigen Krieges und den Eintritt der Schweden 1632 als Feldzeugmeister des Viborg – und Nyslot – Kavallerieregiment in das damals schwedischen Finnland. Er kommt – wie sein Bruder – aus einem der Schadewitz-Dörfer in der Lausitz, an die sich Burmeister noch zu DDR-Zeiten ohne jeden Erfolg gewendet hatte. Der „neue“ Schadewitz stirbt um 1692 in Juva, Finnland, mitten in den Seen. Er war verheiratet mit Kaarina Schadewitz und wurde genauso alt wie der „Buchtrücker“.
Sehr überraschend und Anstoß zu weiterer, auch hessischer Forschung ist die Tatsache, dass die finnische Familie bis 1892 während genau acht Generationen den Namen „Salomon Schadewitz“ ehrte. Am 18.4.1892 war in Juva Salomon Schadewitz als Sohn von Antin Poika Schadewitz geboren worden – es scheint so, dass der hessische „Buchtrücker“ im fernen Finnland bekannt war und bewundert wurde.
ur