Festkleidung vor 120 Jahren
Eine ganz besondere Überraschung hat das Team des Stadtmuseums Hofgeismar kürzlich erleben dürfen. Per Post kam aus Dresden ein Paket ins Haus, in dem sich ein vollkommen erhaltenes Taftkleid befand. Das zweiteilige Kleidungsstück von um 1900 wurde begleitet von einer großformatigen Fotografie, auf der die Urgroßeltern der Spenderin – mutmaßlich anlässlich ihrer Silberhochzeit – zu sehen sind, die Ehefrau in eben diesem Kleid.
Das Ehepaar Müller (Mitte des 19. Jahrhunderts in Ershausen bzw. Stavenow geboren) führte in Deisel um 1900 ein „Wolle- und Kurzwarengeschäft“, außerdem war Johannes Müller als Fuhrunternehmer und Händler mit Pferdefuhrwerk tätig. Nach dem Tod seiner Frau Maria Wilhelmine Caroline zog der Witwer vermutlich im Jahre 1922 zu seiner Tochter nach Goldbeck.
Gerne kommt Museumsleiter Helmut Burmeister dem Wunsch der Spenderin Mechthild Glaubitz nach, das Erbstück im Museum und damit für die Nachwelt zu erhalten. Das originale Kleidungsstück, das einer Geschäftsfrau eigen war, ist regionsgeschichtlich sowie für die Abteilung Zunft und Wirtschaft des Museums bedeutungsvoll. Die Kombination aus Original und Foto zumal ist bemerkenswert und selten.
(K. Frö)