12.05.2016 Rocholl Ausstellung

Zwei Erbschaften – elf Zugewinne

Seit 1977 baut das Stadtmuseum Hofgeismar seine Sammlung von Werken des „Düsseldorfer“ Malers Theodor Rocholl (1854 – 1933) systematisch auf. Dieser ist nicht nur der berühmteste unter den einst dauerhaft in der Region arbeitenden Künstler, seine Errettung eines Eichenwaldes auf dem Kuhberg 1907 (heute „Urwald Sababurg“) machte ihn sogar unvergesslich.

Die Hofgeismarer Sammlung seiner künstlerischen Werke gehört heute nach Umfang und Bedeutung zu den wichtigsten Einzelsammlungen in öffentlicher Hand in Deutschland. Diese Stellung wurde jüngst erneut gestärkt durch zwei Erbschaften, bei denen die Erben die ihnen zugefallenen Bilder nicht behalten konnten und sie dem Museum zum Kauf anboten.

Aus der weiteren Familie Rocholls (und aus der Schweiz) stammten fünf in der Maltechnik unterschiedliche Darstellungen vom Porträt bis zur chinesischen Landschaft, die auch für die Lebensphasen des Künstlers stehen können.

In der Hand eines Berliner Verlegers und Rocholl-Vertrauten war einst die (seltene) komplette Mappe mit vier Lithographien zum Thema „Pferde“. Die von Rocholl immer motivisch bevorzugten Kürassiere finden sich als Aquarell und als sehr dynamische Tuschezeichnung. Der Höhepunkt des Neuerwerbs – von einem Schwarzwälder Fahrschullehrer – war eine ungewöhnlich fein gestaltete, stimmungsvolle „Urwald“-Studie mit einprägsamer Licht-Schattenwirkung. Dieses große Ölgemälde, das der Maler seinem Freund Dr. Weishaupt widmete, gefiel dem Künstler laut Eintrag selbst „am allerbesten“.

 (ur)