31.01.2019: Wichtige Neuerwerbungen aus Nachlass

Wichtige Neuerwerbungen aus Nachlass

 

Einen großen Dienst hat in diesen Tagen die Hofgeismarer Bürgerin Barbara Maeusel dem Museum der Stadt geleistet.

Aus dem Nachlass ihres Bruders Oskar Maeusel (1944 – 2019) übergab sie drei Originale und zwei Lithographien von Theodor Rocholl (1854 – 1933), dessen Werke im Stadtmuseum Hofgeismar seit 42 Jahren gezielt gesammelt werden.

Die drei neuen Kunstwerke sind dabei alles andere als nur weitere „Belege“. Jedes einzelne ist vielmehr ein besonders Beispiel der Malerkunst. Da gibt es eine mit Bleistift erfasste Szene aus den Kämpfen in Albanien, festgehalten 1914, die Rocholl wegen ihrer Lebendigkeit später in Ölmalerei umsetzte. Da ist weiterhin ein großes Ölgemälde, das ein in einem Garten nachdenklich vor sich hinträumendes Mädchen zeigt. Dieses Bild verstärkt zukünftig die „Spezialsammlung“ der Frauenbilder, die in Rocholls Gesamtwerk eher selten vertreten sind, aber immer mit deutlichem Interesse für Ihren Charakter als „starke“ Frauen gemalt sind. Das dritte Bild schließlich zeigt um 1900/10 eine der alten Eichen des „Urwalds“ im Blätterschmuck vor dem Beginn der Umweltprobleme des 20. Jahrhunderts. Die Schauseite zeigt eine sorgfältige Tuschezeichnung und auf der Rückseite dieses Bildes hat der Maler eine weitere Skizze dieses Baumes ganz farbig angelegt. Dieses dritte Bild wird vermutlich sofort in die laufende Ausstellung integriert.

Der Bruder Oskar der Stifterin Barbara Maeusel war Revierförster gewesen, bis den damals 26-Jährigen ein nicht selbstverschuldeter Unfall doppelt querschnittsgelähmt zurückließ. Er bewies in der Folge einen herausragenden Lebensmut und baute später sogar verschiedene Sammlungen auf, aus denen das Museum neben den Gemälden zahlreiche Jagdbelege (Gehörne, Schädel verschiedener Waldtiere, Vogelpräparate, u.a.) als Geschenke für die biologische Abteilung „Hofgeismarer Biotope“ erhielt.

Im Namen der Stadt Hofgeismar dankten Museumsleiter Helmut Burmeister und die Mitarbeiterin Karin Augart (neuerdings zuständig für die biologische Abteilung) der Stifterin für ihr großes bürgerliches Engagement.