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Museum wird hörbar!

Museum wird hörbar!


Audioguide führt jetzt durch Hofgeismarer Museen

Allgemeines

Ein neuer Meilenstein auf dem Weg in die moderne und an eine breite Zielgruppe gerichteten Museumsarbeit wurde gelegt:

In den beiden Hofgeismarer Museen stehen den Besuchern nun Audioguides zur Verfügung, die sie bei ihrem Ausstellungsbesuch begleiten. Im Apothekenmuseum führen zwölf Stationen durch etwa 360 Jahre Apothekengeschichte und geben dabei auch Hintergründe zum Steinernen Haus und der traditionsreichen Sanderschen Apothekerfamilie. Der komplette Rundgang durch das Stadtmuseum beinhaltet 23 Stationen, aufgeteilt auf die verschiedenen Dauerausstellungen. So bekommen die Besucher eine kurzweilige Einführung in unterschiedliche Aspekte der Stadt- und Regionalgeschichte, ein Fokus liegt dabei aber vor allem auf den besonders beliebten Ausstellungen zur Geschichte der Hugenotten und Waldenser sowie der Jüdischen Kultur Nordhessens.

Der Audioguide bietet eine gute Möglichkeit, einen ersten Einblick in die unterschiedlichen Ausstellungsthemen zu bekommen und nimmt den Besucher an die „hörbare“ Hand durch die Geschichte.

Möglich wurde dieses Projekt nur dank der Förderung durch den Museumsverband Hessen und Mitteln aus dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die das Projekt mit etwa 55% der Gesamtkosten bezuschussten.

Ab jetzt steht den Besuchern ein Audioguide in deutscher Sprache zur Verfügung. Ziel ist es, diesen in den kommenden Jahren noch um eine englische und eine französische Version zu ergänzen, um auch den internationalen Besuchern den Museumsbesuch zu erleichtern.

Technisches

Der Audioguide kann über das eigene Smartphone abgespielt werden. Es werden keine Leihgeräte benötigt, da er online über museum.de gehostet und per Internetbrowser angewählt wird. Die Museen und die Stadt haben sich bewusst gegen Leihgeräte entschieden, da diese nicht nur kostenintensiv in der Anschaffung und Wartung sind, sondern auch, weil sich die Bedienung häufig als kompliziert und nicht intuitiv darstellt. Mit den Grundfunktionen des eigenen Smartphones sind die meisten jedoch vertraut, sodass das erfolgreiche Abspielen des Audioguides garantiert ist.

Da der Audioguide über den Internetbrowser am Smartphone angewählt wird, ist eine Internetverbindung notwendig. Um eine stabile Verbindung zum Internet trotz der dicken alten Museumsmauern zu gewährleisten, wurde mithilfe des Förderprogramms „Digitale Dorflinde“ in allen Ausstellungsräumen der beiden Museen WLAN eingerichtet, in das sich die Besucher kostenfrei einwählen können. 

Stationsschilder mit QR-Codes markieren die relevanten Punkte in den Ausstellungen, an denen die Besucher mehr Informationen erhalten.

Der Audioguide kann, sofern keine anderen Besucher dadurch gestört werden, über den Smartphonelautsprecher abgespielt werden. Bei hohem Besucheraufkommen empfiehlt es sich jedoch Kopfhöhrer zu nutzen. Hierfür können die eigenen Kopfhörer mitgebracht werden, am Empfang der beiden Museen gibt es aber auch Kopfhöher mit klassischen Klinke-Anschluss gegen eine kleine Spende zu erwerben.

Hintergrund/Entstehung

Die Idee zu einem Audioguide kam im Apothekenmuseum bereits 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie auf. Zu dieser Zeit gab es besondere Fördermittel für digitale Vermittlungsprojekte in Kultureinrichtungen. Die formalen Hürden machten einen erfolgreichen Förderantrag und damit die gesamte Umsetzung eines Audioguides leider unmöglich.

Im Jahr 2022 wurde das Projekt von Neuem angegangen, diesmal mit dem Stadtmuseum zusammen. Erstmals stellten die beiden Hofgeismarer Museen somit im Oktober 2022 einen gemeinsamen Förderantrag, der letztendlich im Mai 2023 positiv beschieden wurde. Nun konnte mit dem lang ersehnten Projekt gestartet werden.

Innerhalb von drei Monaten wurden Informationen zu allen Ausstellungen zusammengetragen, um daraus zusammen mit Dagmar Trüpschuch, freie Journalistin und Mitarbeiterin von museum.de, die Audiotexte zu erarbeiten. In aufwendigen und detailreichen Korrekturrunden wurde den Texten für das Apothekenmuseum von Christa Figur, Dieter Rüddenklau der letzte Schliff verpasst. Im Stadtmuseum übernahmen Katharina Zeller, Michael Dorhs, Julia Drinnenberg und Jürgen Lips die Feinkorrekturen. Eingesprochen wurden sie von professionellen Sprechern im Studio, jeweils ein Mann und eine Frau im Wechsel für ein kurzweiliges Hörerlebnis. Die Postproduktion und Feinjustierung nahm weitere zwei bis drei Monate in Anspruch, bis der Audioguide in seiner finalen Form einsatzbereit war. Nach mehr als einem Jahr seit dem Einreichen des Förderantrags freuen sich das Stadtmuseum und das Apothekenmuseum nun darauf, ihren Audioguide den Besuchern vorzustellen.

Besuchen Sie uns im Museum und hören Sie mal rein!