Geschichte des Museums

Geschichte des Museums

1938   Gründung unter Wilhelm Kehr 

1938 hatten der Justizsekretär Wilhelm Kehr und verschiedene Mitglieder des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde e.V. Zweigverein Hofgeismar einen lang gehegten Plan verwirklicht und im "Hochzeitshaus" den Grundstock eines "Heimatmuseums" gelegt.

1955   Tod W. Kehrs 

Größeren Sammlungserfolgen der ersten Zeit folgten lange Perioden nur mühsamen Zugewinns. Obwohl W. Kehr manchen Gegenstand zu Fuß und mit dem Handkarren aus dem alten Kreisgebiet herbeizuholen bereit war und sein Engagement außer Zweifel stand, beschränkten völlig fehlende finanzielle Möglichkeiten seine Handlungsfähigkeit entscheidend. Als Kehr 1955 starb, waren in 17 Jahren durch ihn etwa 1035 Einzelobjekte unter 883 Inventarnummern in die Museumsbestände aufgenommen worden.

1955   Rudolf Keller wird Museumsleiter

Kehrs Nachfolger, OStR i.R. Rudolf Keller, schon zuvor als 1. Vorsitzender des Hessisch Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein langjährig Mitarbeiter des Museums, setzte zwischen 1955 und 1962 mit der Geologie und der Archäologie neue Akzente und erweiterte das Spektrum des Schauangebots. 1962 stirbt Rudolf Keller.

1962 bis 1968   Bestandsverluste durch unbesetzte Museumsleitung

Räumliche Enge und die veränderten Interessenschwerpunkte führten nach Kellers Tod in einer museumsleiterlosen Zeit zum fast völligen Verlust aller ausgelagerten Objekte; durch Einbruch und Diebstahl gingen Teile auch des ausgestellten Bestandes verloren.

1968   Museumsleitung durch Peter Andrae

Es bleibt das Verdienst von OStR Peter Andrae, der völligen Zerstörung 1968 Einhalt geboten und die Museumsarbeit wieder aufgenommen zu haben. Der Kunsterzieher und Künstler Andrae bestellte dabei mit thematischen Sonderausstellungen neue fruchtbare Felder. Leider standen auch zu seiner Zeit nur in sehr beschränktem Umfang finanzielle Mittel zur Verfügung. Manche Idee wurde nicht verwirklicht, und manches Engagement verebbte, denn noch wurde der Stellenwert eines attraktiven und gut geführten Museums als einer wichtigen Maßnahme im kulturellen Angebot einer Stadt unterschätzt. Ein spärliches Angebot von Öffnungszeiten verhinderte zudem eine stärkere Integration des Museums in das Bewusstsein der Bevölkerung.

1977   Einsetzung der Planungsgruppe unter Helmut Burmeister

Im Rahmen des Umbaus des Rathauses, in dessen mittelalterliche Gewölbe das Museum mit einem Teil seiner Bestände unter Andraes Leitung umgezogen war, wurden die Sammlung vorübergehend ausgelagert. 1977 übernahm OStR Helmut Burmeister als Sprecher einer Planungsgruppe mit dem Apotheker Harald Friedrich-Sander, dem OStR Volker Petri und den Realschullehrern Helmut Dänner und Klaus-Peter Lange die Verantwortung.

1978   Eröffnung der neuen Räume im Rathaus 

Am 25. Juni 1978 konnte Helmut Burmeister das unter dem Gesichtspunkt thematischer Schwerpunktsammlungen neu konzipierte Museum im Rahmen des "Hessentages" der Öffentlichkeit vorstellen.


Ausstellungsbereich Töpferei im Rathausgewölbe

Eingangsbereich im Rathausgewölbe



Ausstellungsbereich Ur- und Frühgeschichte im Rathausgewölbe



Die hohen Investitionskosten, vor allem bei der Rathaussanierung im Museumsbereich, dazu die Einrichtungs- und Ankaufsaufwendungen machten 1978 deutlich, dass die städtischen Gremien die Bedeutung der Institution "Museum" für sich neu bestimmt hatten. So stehen seitdem kontinuierlich hohe Beträge für die Museumsarbeit seitens der Stadt, des Landes und des Hessischen Museumsverbandes zur Verfügung; eine weitere erhebliche Unterstützung erfolgt seit 1981 durch den wiedergegründeten Zweigverein Hofgeismar des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde e.V. Kassel. So konnte seit 1978 ein intensiver und gleichmäßiger Ausbau aller schrittweise herausgebildeten neun Schwerpunktsammlungen erfolgen.

1986   Umzug an den Petriplatz

Die Konzentration auf das Schauangebot, wo anstelle von Reprotafeln ausschließlich originale Exponate gezeigt wurden, und die intensivierte Sonderausstellungstätigkeit machten bald nach 1978 deutlich, dass die knapp 300 m² große Ausstellungsfläche in den Rathausgewölben und im ausgebauten Fachwerkhaus nur auf Zeit für die verschiedenen Ausstellungskapazitäten und -aktivitäten ausreichen würde. Nach zweijähriger Umbauphase konnte das Museum 1986 in erheblich erweiterte Ausstellungs- und Magazinräume am Petriplatz umziehen und sich am 14. September 1986 dort mit neun von insgesamt zwölf Schwerpunktsammlungen auf rund 750 m² Ausstellungsfläche darbieten.